Hamstervilla

Mindestmaße?

Mindestmaße?

Auf vielen Internetseiten werden Gehege-Mindestmaße von 80x40x40cm für Zwerghamster und 100x40x40cm für Goldhamster angegeben.
Gute Tierheime/Notstationen vermitteln Hamster auch nicht in eine Haltung unterhalb dieser Grenze.

Wenn man bedenkt, dass in Zoohandlungen winzige Käfigknäste mit Maßen von 60x30x40 gibt, ist das natürlich schon ein guter Anfang, denn diese viel zu kleinen Gitterkäfige, die oft mit Plastikzeug vollgestopft sind, sind alles andere als artgerecht.

Würden Sie Ihr Leben lang in einem 2m² kleinen Raum verbringen wollen?
Nein?

Warum sollten dann Hamster auf engstem Raum eingepfercht leben müssen?
Verhaltensstörungen und Stereotypien lassen da nicht lange auf sich warten.

SO NICHT!!!
  
        Goldhamster in winzigem Gitterknast -                 Minikäfig mit Plastikeinrichtung
                                                                        (1,5L-Wasserflasche zum Größenvergleich)


Wenn Sie also ihre Tiere artgerecht halten wollen, sperren Sie sie bitte nicht in derartige Käfige!


Feldhamster besiedeln in freier Wildbahn Gebiete von mehreren Hektar Land. auf 1 Hektar kommen etwa 10 Hamster - dies zeigt, dass gerade Hamster einen enormen Platzbedarf haben, um normal leben zu können.
Auch Zwerghamster legen in der Natur täglich mehrere Kilometer zurück!
Selbst die so häufig angegebenen "Mindestmaße" sind ein Witz gegen das, was frei lebende Hamster gewöhnt sind.

Aus diesem Grund distanziere ich mich persönlich von diesen "Mindestmaßen", da ich finde, dass auch diese nicht ausreichend artgerecht sind.

Ein Laufrad kann zwar ein wenig unterstützen, aber es ersetzt kein artgerechtes Gehege und erst recht nicht die Freiheit, die sie in der Natur genießen.
Man muss davon ausgehen, dass die domestizierten Tiere einen ähnlichen Platzbedarf haben wie die wildlebenden Hamster.

Aus diesem Grund ist es in Gefangenschaft auch schwer, eine naturnahe Haltung zu ermöglichen oder gar eine naturnahe Haltung mit 2 Hamstern in Harmonie und naturnaher Umgebung.

Ob Hamster wirklich reine Einzelgänger sind, kann man aufgrund der Umstände in der Heimtierhaltung daher nur schwer sagen.
Der Platz, den man einem Hamster allerdings daheim bieten kann, reicht in der Regel dafür nicht aus.*



Meine persönlichen Empfehlungen


Ich empfehle für Zwerghamster Flächenmaße ab ca. 1m² aufwärts - das wäre ideal.
Mindestmaße der Grundfläche von 100x40-50cm (gern auch 120x60cm) sollten jedoch auf keinen Fall unterschritten werden.

Da Hamster auch gerne klettern, sollten auch immer Ebenen vorhanden sein.
Eine Ebene sollte aber nur bedingt zur Grundfläche gezählt werden - erst, wenn sie sich mindestens über die volle Breite und die halbe Tiefe der Grundfläche erstreckt, sollte man sie dazu zählen

Für Roborowskis eignet sich wohl eher eine Grundfläche von z.b. 120x40-60 oder 150x40-60 (+ Ebene), da gerade Roborowskis mehr zu den Rennern gehören und aus Wüstengegenden stammen.

Bei den Hamsterarten, die mehr graben und wühlen, spielt die Aufteilung eher eine untergeordnete Rolle.

Für Mittelhamster empfehle ich Flächenmaße von 1,5-2m² oder mehr.
1m² sollte jedoch nicht unterschritten werden.
Goldhamster sind doch um Einiges größer als Zwerghamster und benötigen entsprechend auch ein größeres Heim. Ein kleines Aquarium von 100x40cm ist meiner Meinung nach nicht ausreichend.

Auch hier sollten zusätzlich immer noch Ebenen vorhanden sein.

Nie vergessen: ein "zu groß" gibt es nicht - ein "zu klein" aber sehr wohl. Wenn Sie also den Platz haben, schenken sie ihrem Hamster ein möglichst großes und geräumiges Terrarium oder bauen sie selbst!



Artgerechte Behausungen

Welche Arten artgerechter Behausungen für Hamster es gibt, beschreibe ich unter "Wahl des Hamsterheims".
Mehr Bilder von artgerechten Hamsterheimen finden Sie hier: (in Arbeit)
Z
u kaufen gibt es artgerechte Behausungen oft günstig bei eBay oder
hier: Nagerhütten
Bastler können auch ein tolles Heim für ihren Liebling selbst bauen! Tipps dazu finden sie hier: (in Arbeit)



Gründe für meine Ansichten

Hamster leben in freier Wildbahn - wie bereits weiter oben erwähnt - auf enorm großem Raum.
Sie leben vorwiegend allein in ihren Revieren, kommen jedoch zur Paarungszeit zusammen und ziehen teilweise in einer Art "Familienbund" ihre Jungen auf.

Auch leben sie in der Natur in Harmonie und ohne gefährlichere Revierkämpfe, wie es oft in Gefangenschaft vorkommt, wenn unerfahrene Halter einfach 2 Hamster in einen winzigen Käfig stopfen.
Da kommt es dann zu übelsten Beißereien, die oft - durch Fehlinformation der Halter - zum Tode eines der Tiere führen.

In freier Wildbahn kommunizieren Hamster auch revierübergreifend und friedlich miteinander.

Das funktioniert eben in der Natur, weil dort die Fläche gegeben ist, die Hamster brauchen, um sich nicht bedrängt zu fühlen.

Aus diesem Grund sollte sich von selbst verstehen, dass Hamster nicht in kleine Käfige gehören, sondern unter gewissen Mindestbedingungen leben sollten.

Genauso wie ein Hund Freilauf und Beschäftigung braucht, genau wie Kaninchen ein großes Gehege benötigen, genauso brauchen auch Hamster den Platz, der mit dem Platzbedarf von Kaninchen vergleichbar ist.

Unter zu engem Raum entwickeln Hamster schlimme Verhaltensstörungen und Stereotypien, fühlen sich unwohl und leiden unter dem erheblichen Mangel an Lebensqualität und büßen dadurch sogar eigene Lebensjahre ein. Die Tiere stehen vermehrt unter Stress und sind dadurch wesentlich krankheitsanfälliger.


Studien

Eine Studie zur Käfiggröße von Hamstern zeigte, dass Stereotypien und Verhaltensstörungen erst ab einer Gehegegröße von 1m² nicht mehr auftrate
n:

"Stereotypien verringern sich bei wachsender Käfiggrösse, lassen sich aber bis und mit einer Grundfläche von 1m2 nicht verhindern."


Quelle: http://www.ths.vetsuisse.unibe.ch/


Der Schweizer Tierschutz über tiergerechte Mittelhamsterhaltung:

"Hamster sollten daher eigentlich in grossen Terrarien mit tiefer Einstreu (mindestens 30 cm tief) gehalten werden, in der sie selber ein eigenes Bausystem graben können. Nur so können sie ihr natürliches Verhalten zeigen."

Auszug aus einem PDF des Schweizer Tierschutzes:

"Ideal wäre eine Fläche von mehreren Quadratmetern , welche mit einer mindestens 50 cm tiefen Einstreu zum Graben versehen ist."

Quelle: Schweizer Tierschutz / Heimtierseite


     

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