Hamstervilla

Vor der Anschaffung

Vor der Anschaffung...

...sollte geklärt werden, ob ein Hamster wirklich das richtige Haustier für Sie ist.
Die folgenden Fragen sollen dabei helfen, die richtige entscheidung zu treffen.


 Sind alle Familienmitglieder mit einem Hamster einverstanden?

Dies sollte zunächst natürlich abgesprochen werden. Ist jemand absolut gegen ein Haustier, sollte man sich evtl. zusammen setzen und darüber reden, welche Gründe es dafür gibt und ob Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten vorhanden ist.


Bestehen Tierhaarallergien* bei einem Familienmitglied?

Eventuelle Allergien müssen natürlich mitbedacht werden. Sollte es möglich sein, den Hamster an einem Ort zu halten, den der Allergiker nicht betreten muss, könnte eine Einigung stattfinden.
Liegt jedoch eine starke Allergie mit heftigen Reaktionen vor, sollte man die Wahl nocheinmal gründlich überdenken und eher auf einen Hamster verzichten, ehe er am Ende aufgrund dieser Allergie weggegeben werden muss.
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* Tierhaarallergien: Häufig leidet der Betroffene gar nicht einmal an der Allergie im Bezug auf die Tierhaare, sondern reagiert allergisch auf ein Enzym im Speichel des Tieres, das durch regelmäßiges Putzen auf dem Deckhaar verteilt wird.


Sind Sie bereit, die Bedürfnisse des Tieres zu respektieren?

Der Hamster ist ein sehr revierbezogenes Tier und lebt auch in freier Wildbahn vorwiegend allein in seinem Revier/Bau (abgesehen von der Paarungszeit).
Dennoch leben die Hamster in harmonischem Verhältnis miteinander.
Mitunter kann es auch vorkommen, dass Hamster während der Aufzucht in einem "Familienbund" leben.
Dies funktioniert jedoch nur, weil die Hamster in freier Wildbahn ihre Reviere auf mehrere Ha Land gesteckt haben, sodass es nicht zu Revierproblemen kommt.

Da jedoch in der Heimtierhaltung einem Hamster wohl diese Dimensionen niemals geboten werden können, ist gerade deshalb eine Paar- oder Gruppenhaltung kaum denkbar.
Dies sollte auch berücksichtigt werden, da sich Hamster auf dem möglichen Platzangebot* allein wohler fühlen, ihr eigenes Nest bauen und dort Vorräte anlegen, ihr Revier markieren und keine "Eindringlinge" dulden.

Bei Paarhaltung kann es zu heftigen, blutigen Beißereien kommen - eine unnötig aufgezwungene Paarhaltung nützt also Keinem etwas.
Hamster haben ein anderes Sozialverhalten als bspw. Kaninchen, Mäuse, Steppenlemminge oder Hunde. Daher sollte man ein Tier in seiner Lebensweise respektieren und niemals "vermenschlichen".
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*Der Platzbedarf eines Hamsters ist enorm. Hierzu finden Sie auf meiner Seite Interessantes zum Lebensraum der Tiere. Was die Heimtierhaltung angeht, können Sie sich hier informieren:


Können Sie sich mit der Lebenserwartung des Hamsters arrangieren?

Hamster haben je nach Art eine ungefähre Lebenserwartung von 1,5-3 Jahren.
Sind sie bereit, dem Hamster für diesen relativ kurzen Lebenszeitraum ein schönes Leben zu schenken?
Kommen Sie damit zurecht, dass ihr geliebtes Haustier nur eine recht kurze Lebensdauer hat?


Haben Sie genug Zeit, sich um den Hamster zu kümmern?

Hamster sind zwar recht genügsame Tiere, dennoch benötigen sie tägliche und stetige Versorgung.
Ein Hamster braucht täglich frisches Wasser, Futter und regelmäßige Kontrollen.
Der Halter sollte sich den Hamster ansehen, prüfen, ob evtl. Frischfutter ins Versteck gebunkert wurde oder nach verunreinigter Einstreu schauen. Dies muss nicht täglich passieren, allerdings sollte man immer ausreichend Sorge und Verantwortung für das Tier tragen.

Dazu gehören:

Gesundheitscheck*
durch Beobachtung des Tieres, bei Auffälligem Verhalten genauere Kontrolle,
Kontrolle der Genital- und Andogenitalbereiche, Check der Duftdrüsen, vor allem der Ventraldrüse am Bauch
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* Gesundheitscheck: Mehr dazu unter Gesundheit (Krankheitszeichen, Kontrolle, Gesundheitscheck - in Arbeit)


Reinigung des Hamsterheims
Ein Hamster macht nicht sonderlich viel Dreck, allerdings sollte (je nach Größe des Geheges) alle 2-3 Tage nach Verunreinigungen geschaut werden.
Mindestens 1x pro Woche sollten Toilettenecken und Nester kontrolliert und gesäubert / entnommen werden, an den entsprechenden Stellen sollte die Einstreu gewechselt werden.

Wichtig: Niemals einfach die gesamte Einstreu des Hamsters entfernen! Das bedeutet für das Tier enormen Stress, da der Hamster sein Revier mit den Duftdrüsen markiert und so auch sein Reich am Geruch erkennt. Daher empfehle ich, stattdessen eher etwas häufiger Teilstreuwechsel in entsprechenden Intervallen vorzunehmen.
Dies kann je nach Hamsterart und Größe des Geheges variieren.

Nach Bedarf das Sandbad durchsieben und von Kot- und Futterresten befreien.


Beschäftigung
Ein Hamster braucht Abwechslung und Beschäftigung in seinem Heim.
Dies sollte man dem Hamster durch verschiedene Einrichtungsgegenstände bieten (Korkröhren, Holz- oder Heutunnel, Klopapierrollen, Häuschen, Zweige und Hirsekolben zum Knabbern, ...

Besonders schön sind einfach Naturmaterialien. Bitte kein Plastik verwenden! Es ist nicht nur unnatürlich, sondern kann auch splittern und die Tiere verletzen!
Mehr dazu unter Einrichtung und Beschäftigungsmöglichkeiten (in Arbeit...) .


Können Sie die Versorgung im Urlaub gewährleisten?

Bevor man sich ein Tier anschafft, sollte man sich auch darüber Gedanken machen.
Ist man viel im Urlaub? Oder allgemein, wenn man wegfährt, muss jemand da sein, der sich um den Hamster kümmert.

Daher sollte man innerhalb der Familie/Verwandschaft oder im Freundeskreis nachfragen, ob eine verlässliche und vertrauenswürdige Person sich dem Hamster annimmt und nach ihm schaut, ihn füttert und versorgt, während man nicht da ist.

Gibt es niemanden,  der sich um das Tier kümmern kann, gibt es die Möglichkeit, das Tier während des Urlaubs in eine Urlaubsbetreuung oder Tierpension zu geben.
Diesbezüglich sollte man sich aber immer rechtzeitig erkundigen!
Gerade zu Ferienzeiten sind Pensionen oft voll.


Sind Sie bereit, den Hamster artgerecht zu halten und zu ernähren?

Hamster haben gewisse Grundbedürfnisse, denen ein vorbildlicher Halter nachkommen MUSS!
Ein Hamster kann sich nicht wehren, wenn etwas nicht stimmt - schlechte Haltung und Ernährung äußert sich bei Tieren dann in Verhaltensstörungen und auftretenden Krankheiten.

Für das Wohl seiner Tiere ist IMMER der Halter verantwortlich.
Dazu gehört, dem Tier ausreichend Platz und eine artgerechte Behausung zu bieten (mit entsprechender Einrichtung), ihm individuell zusammengestelltes und hochwertiges Futter zu bieten, Beschäftigungsmöglichkeiten und Abwechslung zur Verfügung zu stellen, Auslauf zu geben und dem Hamster tierärztliche Versorgung zu gewährleisten.


Können Sie die laufenden Kosten tragen?

Eigentlich kostet ein Hamster im Unterhalt nicht viel - etwas Streu, Kleinstmengen Futter... all das fällt eigentlich nicht wirklich ins Gewicht.
Nach den Anschaffungskosten hat man also eigentlich erstmal nur Centbeträge, an denen sich keiner stören dürfte.

Wenn aber der Hamster mal krank wird, kommen Tierarztkosten hinzu, meist unerwartet - die können sich mal auf 10-15 Euro belaufen, aber je nach Krankheit und Ausmaß können da auch höhere Beträge zwischen 50-100 Euro zusammen kommen.

Auch wenn ein Hamster "nur" ein kleines Tier ist, sollte man sich dessen bewusst sein. Ein Hamster benötigt unter Umständen tierärztliche Versorgung, die bei Notwendigkeit gewährleistet sein müssen!



Können Sie den Biorhythmus eines Hamsters respektieren?

Hamster sind nachtaktive Tiere.
Sie schlafen tagsüber fast ausschließlich und wollen unter keinen Umständen aus dem Schlaf gerissen werden!

Werden Hamster einfach zwischendurch immer mal wieder geweckt, reagieren die meistens nicht nur aggressiv und übellaunig, es verkürzt sogar die natürliche Lebensdauer eines Hamsters!

Aus diesem Grund sollte man den Biorhythmus eines Hamsters akzeptieren und sich darauf einstellen.

Dies ist auch einer der Gründe, warum ich Hamster für Kinder als ungeeignet empfinde.
Hamster werden nicht unbedingt zu festen Zeiten wach - sie entwickeln zwar einen gewissen Ablauf, dieser kann jedoch auch etwas variieren.

Vor 23-24:00 sind die meisten Hamster jedoch nicht zu sehen.

Mal kann es sein, dass der Hamster bereits gegen 22:00 seinen Kopf aus dem Nest steckt, doch die richtig "aktiven" Zeiten sind meist erst später.
Man sollte einem Hamster IMMER die Zeit geben, sich nach dem Erwachen zu aklimatisieren, ihm Zeit geben, sich zu putzen und sein Sandbad zu nehmen, ehe man darüber nachdenkt, sich ihm zu nähern oder ihm Auslauf zu bieten.

Es gibt auch Hamster, die tagsüber mal aufwachen und durch ihre Behausung flitzen (vorwiegend Zwerghamster), dennoch sollte man sie eher in Ruhe lassen, da sie meist nur "auf Durchreise" sind und einen Reviercheck vornehmen, etwas wühlen oder Futter sammeln und danach relativ schnell wieder verschwinden.

Man sollte sein Tier genau kennen und einschätzen können, ob es bereit für Menschenkontakt oder Auslauf ist. Ansonsten erntet man oft nur Gemecker und ein schlecht gelauntes Tierchen.


Haben Sie ausreichend Geduld mit dem Hamster?

Hamster sind definitiv keine Kuscheltiere
Auch das Vertrauen eines Hamsters kann man nicht erzwingen. Mit ausreichend Geduld und der richtigen Vorgehensweise kann es aber durchaus funktionieren, einen Hamster ein wenig zu "zähmen".
Das Wichtigste jedoch ist einfach, rücksichtsvoll und behutsam mit dem Tier umzugehen und nicht zu wild vorzugehen.

Je mehr Zeit man dem Tier gibt, desto eher erreicht man auch das gewünschte Ziel.
Mehr dazu unter Verhalten - Hamster "zähmen" ? (in Arbeit)





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© 2009 Laryana

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