Hamstervilla

Anatomische Besonderheiten

Anatomische Besonderheiten

Hamster sind sehr gut an ihre Lebensbedingungen angepasst.
Sie sind nachtaktive Nagetiere, die ihr Futter sammeln und zu ihrem Nest oder an einen sicheren Ort bringen, weshalb sie in anatomischer Hinsicht ganz speziell "ausgerüstet" sind.


Zähne

Hamster besitzen, wie alle Mäuseartigen, 16 Zähne.
Die 4 stetig nachwachsende Nagezähne sind ein sehr wichtiges Werkzeug für das Tier. Diese Zähne haben keine Wurzeln und
besitzen teilweise eine gelblich bis dunkelorange Färbung, die durch einen mineralhaltigen Zahnbelag kommt.
Die Nagezähne sind nach innen gebogen und meißelartig, wodurch sie auch Hartes besonders gut bearbeiten und zerkleinern können.
Zusätzlich haben Hamster 12 fest verwurzelte 
Backenzähne.


Backentaschen

Hamster besitzen allgemein mehr oder weniger ausgeprägte Backentaschen, in denen sie ihre gesammelte Nahrung hamstern.
Während der Futtersuche nehmen sie Kerne, Samen und anderes auf und bewahren sie während der Suche in den Backentaschen auf, ehe sie das Futter ins Versteck bringen.

Die Backentaschen sind mit der Mundhöhle verbunden und sehr dehnbar.
Im Hinteren Teil sind die Backentaschen jedoch durch ein Häutchen vom Maul des Hamsters getrennt, sodass sich nur vorne eine etwas kleinere Öffnung befindet.
Zwerghamster haben logischerweise kleinere Backentaschen als Mittelhamster, dennoch können alle Hamsterarten die Futtermenge eines ganzen Tages problemlos darin verstauen.
Bei allen Hamsterarten - außer dem Roborowski-Zwerghamster - reichen die Backentaschen bis hin zur Taille. Die Backentaschen des Robos sind bis zu den Hinterbeinen dehnbar.


Krallen

So klein Hamster auch sind, so ausgeprägt sind dennoch ihre Krallen.
Da Hamster sehr viel buddeln, Gänge graben und Klettern, sind ihre Krallen ein sehr wichtiges Werkzeug. Auch bei der Futtersuche setzen sie beim Wühlen ihre Krallen ein und benutzen sie als Unterstützung, Futter oder Nistmaterial festzuhalten.


Duftdrüsen (allgemein)

Hamster besitzen verschiedene Duftdrüsen am Kopf, am Bauch und an der Seite.
Sie dienen der Reviermarkierung und sind bei Männchen stärker ausgeprägt als bei Weibchen, da sie die Drüse auch während der Paarungszeit vermehrt einsetzen.
Durch die häufigere Benutzung der Drüse kommt es dadurch bei den Hamsterböckchen eher zu Entzündungen der Ventraldrüse.


Ventraldrüsen

Die Ventraldrüsen sondern Duftstoffe ab und sitzen bei Hamstern am Bauch.
Zwerghamster haben lediglich diese Drüse, die wesentlich kleiner ist als bei Goldhamstern.
Bei Eintritt der Geschlechtsreife kann diese Drüse stärker riechen und auch mal verklebt sein.
Verkrustete Drüsen sollten vorsichtig gereinigt werden. Bei einer Entzündung muss das Tier vom
Tierarzt behandelt werden.


Seitendrüsen

Diese Talgdrüsen gehören ebenfalls zu den  Duftdrüsen und sitzen bei Mittelhamstern, Feldhamstern und chinesischen Streifenhamstern seitlich an der Leiste in Richtung Rücken. Sie sind meist erkennbar durch schwarze Härchen und sehen warzenähnlich aus.
Sie sondern Duftstoffe ab, die dem Hamster zur Reviermarkierung dienen.

Es kann vorkommen, dass unerfahrene Halter oder sogar Tierärzte die Drüsen mit Tumoren verwechseln - daher immer ganz genau nachsehen!


Magen und Verdauung

Aufgrund besonderer Gegebenheiten von Magen und Verdauung sollten Hamster stets naturnah und artgerecht ernährt werden, da es ansonsten zu enormen Verdauungsproblemen kommen kann.

Hamster besitzen einen Magen, der durch eine starke Ringmuskulatur in einen Vor- und einen Hauptmagen (auch Drüsenmagen genannt) unterteilt wird.
Dies ermöglicht dem Hamster, aus seinem Futter (Pflanzen, Samen, Getreide) mehr Nährstoffe zu entziehen, die ein Mensch beispielsweise gar nicht verwerten kann.

Das aufgenommene Futter wird im Vormagen zunächst durch Mikroorganismen aufbereitet, um den Abbau der Zellulose im Futter zu ermöglichen.
Dadurch entstehen kurzkettige Fettsäuren, die eine schnelle und wichtige Energiequelle für die Hamster darstellen.

Auch wird im Vormagen mikrobielles Eiweiß* gebildet, das für den Hamster essenzielle Aminosäuren
enthält und gemeinsam mit dem Speisebrei in den Hauptmagen geleitet wird, wo der Nahrungsbrei
dann durch Enzyme aufgespalten und in den Zwölffingerdarm geleitet wird. Gallensäfte und Säfte der Speicheldrüse unterstützen die Verdauung.
Die Nährstoffe gelangen über den Dünndarm dann ins Blut.

Unverdauliche "Reste" werden dann über den Dickdarm als Kot ausgeschieden.

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* Aufgrund der Bildung von mikrobiellem Eiweiß spielt die Qualität des Eiweißes im Futter eine untergeordnete Rolle. Der Hamster benötigt jedoch 2-3x die Woche tierisches Eiweiß in Form von Insekten, Fleisch oder Joghurt/Hüttenkäse. Mehr dazu: (In Arbeit)

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© 2009 Laryana

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